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© Deagreez/iStockphoto

Was heisst eigentlich…Royalty-Free?

Royalty-Free oder Rights-Managed?

Einer meiner Lieblingsbegriffe auf dem Bildermarkt lautet Royalty- Free. Möglicherweise habt auch Ihr zuerst gedacht, diese Bezeichnung hat irgend etwas mit den Königshäusern dieser Welt zu tun. Mir ging es jedenfalls so, als ich dieses Wort vor bald zwei Jahrzehnten das erste Mal gelesen habe.

Royalty-Free-Fotos oder abgekürzt RF-Bilder stehen für ein bestimmtes Lizenzierungsmodell auf dem Bildermarkt. Denn beim Einkauf von Fotos dreht sich sehr viel um den Erwerb der passenden Lizenz. Damit wird festgelegt, welche Rechte man beim Kauf eines Fotos eingeräumt bekommt, wie viel Honorar man zahlt und welcher Bildnachweis genannt werden muss. Eine korrekte Lizenzierung ist wichtig, damit es bei der Veröffentlichung eines Fotos keine rechtlichen Probleme gibt.



Lizenzfreie Bilder sind nicht kostenfrei

Die Übersetzung von Royalty-Free mit dem Begriff lizenzfrei verleitet zu dem Schluss, dass diese Fotos nichts kosten und auch keine Lizenzvereinbarung benötigen. Das ist falsch! Einfach ausgedrückt, werden bei lizenzfreien Fotos keine individuell vereinbarten Nutzungsrechte vergeben. Für einen oft niedrigen Pauschalpreis könnt Ihr ein Foto meist uneingeschränkt für kommerzielle und werbliche Zwecke nutzen. Beispiel: Ihr kauft ein Foto und könnt es dann beliebig oft zum Beispiel auf Eurem Online-Portal verwenden. Für die Verwendung in Print-Publikationen gibt es meist Beschränkungen in der Auflage, die aber in der Regel sehr hoch angesiedelt ist (Bei Adobestock etwas liegt die erlaubte Auflage bei 500.000 Exemplaren). Für die meisten Verwendungszwecke reicht die Standardlizenz, manchmal braucht Ihr aber auch eine erweiterte Lizenz. Denn auch mit lizenzfreien Fotos kann nicht nach Belieben verfahren werden! Ihr müsst unbedingt die Bedingungen und Nutzungsrechte der Agenturen genau lesen, denn die können von Anbieter zu Anbieter variieren. Bildagenturen wie zum Beispiel Adobestock, iStock oder Shutterstock handeln zum großen Teil mit RF-Bildern.

Rights-Managed für individuelle Nutzung

Das Pendant zu den RF-Fotos sind die Rights-Managed-Bilder (RM). Übersetzt wird dieser Begriff mit lizenzpflichtig. Bis in die 1990er Jahre war das RM-Modell das einzige Lizenzierungsmodell auf dem Markt. Erst mit der massenhaften Produktion von Bildern für kleines Geld haben sich die lizenzfreien Modelle verbreitet. Im Unterschied zu den lizenzfreien Fotos werden die lizenzpflichtigen Bilder für eine individuelle Nutzung lizenziert. Für jede Veröffentlichung wird im Prinzip eine neue Lizenzierung, also eine neue Vergabe der Nutzungsrechte nötig. Das bedeutet konkret, Ihr müsst jedes Mal wieder bei der Agentur anrufen oder auf deren Website eine neue Lizenzierung durchführen. Meist sind die RM-Bilder auch wesentlich teurer. Ihr fragt Euch vielleicht, warum Ihr das tun solltet. Denn das lizenzfreie Modell klingt doch viel einfacher und vor allem preiswerter! In einem Newsletter der Bildagentur Mauritius Images, den ich neulich erhielt, wird das sehr gut zusammengefasst: „Echte Exklusivität gibt es nur mit Rights Managed!“

 

Lizenzfrei oder lizenzpflichtig – das ist hier die Frage Foto: ferlistockphoto/iStockphoto

Exklusivität hat seinen Preis

Das ist richtig, denn dieselben lizenzfreie Bilder sind häufig bei ganz unterschiedlichen Stock-Agenturen zu finden. Und die lizenzfreien Anbieter sperren ein Bild nicht für Euch. Als Kunde geht Ihr also die Gefahr ein, dass ein Bild, dass Ihr bei einer preiswerten Agentur kauft, auf einem Werbeplakat oder einer Anzeige Eurer Konkurrenz auftaucht. Lizenzpflichtige Bilder aber können zum Beispiel weltweit gesperrt werden, so dass Ihr sie wirklich exklusiv nutzen könnt. Das hat natürlich seinen Preis.

Beim Einkauf eines Fotos solltet Ihr also immer genau abwägen, wofür Ihr es verwenden möchtet und ob es Royalty-Free oder Rights-Managed sein soll!

Header-Foto: Deagreez/iStockphoto

Kennt Ihr das? Jemand wirft nur so mit Fachbegriffen um sich und Ihr wisst nicht, was diese genau bedeuten? Ich bin selber sehr oft über Bezeichnungen gestolpert, die ich nicht kannte. In meinem Blog möchte ich Euch in der Rubrik „Was heißt eigentlich…“ daher regelmäßig Begriffe aus der Fachwelt des Bildermarktes einfach und verständlich erklären. Und wenn Ihr mal unsicher seid, könnt Ihr auf meiner Seite immer schnell die Grundbegriffe des Bildermarktes nachschlagen.